Patrizier

Wer baut die höchsten Türme?

Autor: Michael Schacht
Verlag: Amigo Spiele
Erschienen: Essen 2007
Anzahl Spieler: 2 - 5
Altersgruppe: ab 10 Jahre
Spieldauer: 45 Minuten
Spielregel: Patrizier_Regel_15923.pdf

Patrizier Foto: www.boardgamegeek.com

Spielidee:

Die Spieler schlüpfen in die Rolle von Baumeistern. Im Mittelalterlichen Italien prägten einst sogenannte Patrizier- oder auch Geschlechtertürme das Stadtbild. Je mächtiger eine Familie war, desto höher war ihr Turm. Hierbei gilt es die Mehrheit der Stockwerke eines Turms zu erlangen. Belohnt werden die Spieler mit Ruhm in Form von Ruhmesplättchen. Wer am Ende die meisten Ruhmespunkte erlangt, hat das Spiel gewonnen.


Spielmaterial:

149 Stockwerke, 20 Ruhmesplättchen, 55 Auftragskarten, 1 Doppelseitiger Spielplan und 1 Spielregel


Patrizier - der Spielplan für 2-4 Spieler Foto: www.boardgamegeek.com


Spielbeschreibung:

Je nach Spieleranzahl baut man seine Stockwerke in neun (bei 2-4 Spielern) oder in zehn Städten (bei 5 Spielern). Vor dem Spiel erhält jeder Spieler 3 Startauftragskarten sowie je nach Spieleranzahl eine bestimmte Anzahl kleiner farbiger Stockwerke aus Holz. Auf den Startauftragskarten sind jeweils einer der drei verschiedenen Patrizierköpfe und ein Stadtwappen abgebildet. Die dazu gehörigen Städte nebst Wappen sind auf dem Spielplan dargestellt. Pro Stadt bestehen zwei Bauplatzmarkierungen für die Türme. Im Verlaufe des Spiels setzen die Spieler ihre Stockwerke auf diese Markierungen. Außerdem liegen jeweils für die erfolgreichsten Baumeister zwei Ruhmesplättchen aus. Auf diesen ist ebenfalls die höchst mögliche Stockwerkanzahl (5, 7 oder 9) angegeben. Zusätzlich liegt neben jeder Stadt eine weitere Auftragskarte aus.

Die Aktionen der Spieler verlaufen immer gleich. Zuerst wird eine Auftragskarte ausgespielt, dann baut man in der entsprechenden Stadt je nach Karte ein oder zwei Stockwerke auf einen der beiden Türme. Die Auftragskarte zeigt dabei immer an, in welcher Stadt auf dem Spielplan gebaut werden darf. Außerdem kann man mögliche Sonderaktionen der Auftragskarten ausführen. Der Spieler nimmt anschließend die Karte, die neben der Stadt liegt, auf die Hand. Er darf jedoch nur die Auftragskarte der Stadt nehmen, die von ihm gerade bebaut wurde. Eine neue Karte wird dann sofort nachgelegt und der Spieler beendet seinen Zug in dem er seine Auftragskarten auffüllt.

Die Auftragskarten können z.B. zwei Wappen zeigen. Dies bedeutet, dass man zwei Stockwerke in der zugehörigen Stadt bauen darf. Außerdem gibt es Auftragskarten, die ein Wappen und ein oder zwei Patrizierköpfe abbilden. Das Fragezeichen-Symbol ermöglicht es, eine Auftragskarte aus einer beliebigen Stadt nachzuziehen. Und das Symbol „Stockwerk“ erlaubt den Spielern, das oberste Stockwerk eines Turms auf den anderen Turm in der Stadt zu versetzen. Dadurch kann sich das Mehrheitsverhältnis der beiden Türme schnell ändern.

Doch was bringen die Patrizierköpfe? Nach dem ein Spieler eine Auftragskarte ausgespielt hat, legt er diese vor sich ab. Am Ende erhalten die Spieler für je drei gleiche Patrizierköpfe 6 Ruhmespunkte. Die Wertungen der Türme erfolgen sofort nach Fertigstellung, d.h. sobald die maximale Stockwerkanzahl erreicht ist. Pro Stadt liegen zwei Ruhmesplättchen aus. Der Spieler mit den meisten eigenen Stockwerken im höchsten der beiden Türme erhält das wertvollere Ruhmesplättchen der Stadt. Anschließend wird noch der niedrigere Turm gewertet und das zweite Ruhmesplättchen ebenfalls nach Mehrheit vergeben.

Sobald alle Auftragskarten ausgespielt wurden und alle Städte mit ihren jeweils zwei Türmen gewertet wurden, endet das Spiel. Der Spieler mit den meisten Ruhmespunkten gewinnt das Spiel.


Patrizier - einige Auftragskarten Foto: www.boardgamegeek.com

Fazit:

„Patrizier“ ist ein schnell gespieltes und einfach zu erlernendes Mehrheitenspiel. Man muss immer seine Handkarten im Auge behalten und in der richtigen Stadt tätig werden, d.h. die passenden ausliegenden Auftragskarten sammeln. Allerdings sollten die Spieler auch die Patrizierköpfe berücksichtigen und nicht willkürlich Karten einsetzen, da je drei gleiche Patrizierköpfe zum Ende des Spiels noch einmal Punkte einbringen und diese besonders im Spiel zu zweit relevant sind. Ebenso sollten doppelte Wappen nicht vernachlässigt werden, da sie eine Mehrheit schnell kippen können; oder Sonderkarten, die eine freie Kartenauswahl und das Verschieben der Stockwerke ermöglichen. Außerdem schadet es nicht, die Aktionen der Mitspieler zu verfolgen, um ihnen gegebenenfalls bei Bauplätzen zuvor zu kommen. Zu zweit plätschert das Spiel eher so dahin. Spannend wird es meist in einer Partie zu viert, da man sich mehr in die Quere kommt. Grundsätzlich muss das Timing stimmen, um eine Mehrheit zu erlangen. Hierfür sollten im Vorhinein die passenden Auftragskarten gesammelt werden. Im Spiel zu viert benötigt man durchaus die angegebene Spieldauer von 40 Minuten. Zu zweit dauerte das Spiel nicht länger als 30 Minuten. „Patrizier“ ist ein nettes, solides und kurzweiliges Spiel, welches allerdings nicht unbedingt fesseln kann. Abendfüllend ist das Spiel definitiv nicht, wobei dies wohl auch nicht beabsichtigt ist, denn aufgrund der kurzen Spieldauer ist das Spiel bestens als Aufwärmer oder Absacker geeignet.


Patrizier - eine Stadt Foto: www.boardgamegeek.com

Unsere Spielspaß-Wertung: nettes, überdurchschnittliches Spiel


Wir danken dem Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!


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