Whacky Roll

Das Brettspiel aus der Rolle

Autor: Norman Sommer
Verlag: Spielquader
Erschienen: Essen 2013
Anzahl Spieler: 2
Altersgruppe: ab 7 Jahren
Spieldauer: 25 Minuten
Spielregel: http://www.whacky-roll.de/dokumente/Whacky-Wit-Spielregeln-Multilanguage.pdf

Spielidee:

Das Spiel „Whacky roll“ wird die Jugendlichen aus den 1980er-Jahren sofort an das Computerspiel „Pacman“ erinnern. Whacky frisst Punkte und die Monster wollen ihn fangen, um ihm so das Leben zu nehmen. Das Zwei-Spieler-Brettspiel kommt aber ohne Elektronik aus und überzeugt mit kurzweiligem Spielspaß.


Spielmaterial:

3 Würfel, 1 Stift, Spielbögen, 3 Whacky Spielfiguren und 4 Monsterspielfiguren


Whacky Roll - Spielplan Quelle: http://whacky-roll.de


Spielbeschreibung:

Ein Spieler übernimmt den gelben Whacky und einer die vier Monster. Der gelbe Whacky startet immer von einem gekennzeichneten Startpunkt. In der Mitte des Spielplans befindet sich das Gatter der Monster. Diese Spielfiguren haben die Farben blau, rot, rosa und orange. Ihre Namen sind Sassy, Classy, Massy und Jive. Der Spieler, der den Whacky spielt, bekommt einen Stift. Während des Spiels muss er die aufgefressenen Punkte und Power-Punkte mit seinem Stift streichen.

Whacky beginnt das Spiel und darf am Anfang und mit jedem neuen Leben zweimal Würfeln. Danach wird immer abwechselnd gewürfelt. Der Spieler, der die Monster spielt, würfelt gleichzeitig mit dem Farb- und mit dem weißen Zahlenwürfel. Mit dem Farbwürfel wird das zu bewegende Monster ermittelt und mit dem Zahlenwürfel dessen Schrittanzahl. Bei der Farbe rot und der Zahl 6, darf der rote Classy somit 6 Schritte gehen. Das Gatter kann allerdings nur mit einer Zahl kleiner als sieben verlassen werden.

Die gelben Power-Punkte sind quasi Ladestationen. Wenn der Whacky-Spieler auf einem Power-Punkt steht, darf er dreimal Würfeln. Dann hat er die Gelegenheit, die drei Monster in ihre Gatter zurück zu jagen und natürlich Punkte zu fressen. Hierbei müssen die Monster nämlich aussetzen.

Die Monster können sich gegenseitig überspringen, aber nicht stapeln und laufen pro Zug immer in eine Richtung. Whacky darf die Richtung während seines eigenen Zuges wechseln und hat auch die Möglichkeit, den Mittelgang zu nutzen, um an der gegenüberliegenden Seite wieder aufzutauchen. Manchmal kann genau ein einzelner Punkt wichtig sein, so dass es Sinn macht, sich in das Monster zu stürzen. Hiermit begeht Whacky zwar Selbstmord, konnte aber den Punkt kurz vorher noch fressen. Falls Whacky noch ein Leben übrig hat und es sich um den letzten Punkt handelte, kann dies spielentscheidend sein.


Whacky Roll - Die 12er-Würfer Quelle: http://whacky-roll.de

Spielende

Wenn Whacky erfolgreich alle Punkte gefressen hat, endet das Spiel und Whacky gewinnt. Sollte Whacky keines seiner insgesamt drei Leben mehr haben, endet das Spiel und die Monster haben gewonnen.


Whacky Roll - Die Spielfiguren Quelle: http://whacky-roll.de

Fazit:

Der Verlag Spielquader hat das 80er-Jahre PC-Spiel Pacman als Brettspiel für zwei Personen sehr gut umgesetzt. Der gelbe Whacky muss versuchen, alle Punkte zu fressen, während die vier Monster ihm hinterher jagen und zu fangen versuchen. Wer aber jetzt in Anlehnung an das PC-Spiel ein Reaktions- und Geschicklichkeitsspiel erwartet, der wird enttäuscht. Bei Whacky-Roll kommt es nämlich viel mehr auf Glück und Wahrscheinlichkeitsberechnung an. Whacky-Roll ist quasi Pacman in Zeitlupe bzw. mit Denkpause.

Statt eines üblichen rechteckigen Kartons erhält man das Spiel in einer Rolle bzw. Röhre. In der dünnen Röhre befinden sich die Spielfiguren, die Würfel, ein Stift und 50 Spielbögen. Die Spielbögen sind in einer Art A3-Poster-Format und das Spiel ist schnell auf- und abgebaut. Zu dem Stift ist allerdings zu sagen, dass er sehr abfärbt. Hier wäre ein anderer Stift sehr sinnvoll. Die erste Spielvorbereitung ist durch das Bekleben der Würfel etwas aufwendig, aber für weitere Spiele nicht relevant. Optisch kommt der Spielbogen sehr nostalgisch daher, denn er erinnert sehr an das Original-Pacman.

Whacky Roll kommt mit einer einfachen und schnell erlernbaren Regel daher. Mit der Magnetedition ist das Spiel auf jeder Metalloberfläche spielbar. Die dünne Röhre ist für unterwegs sehr praktisch, weil sie wenig Platz benötigt und daher als Reisespiel bestens geeignet ist.

Laut Angabe des Verlags ist das Spiel ab 7 Jahren spielbar. Kinder ab 6 Jahren, die den Zahlenbereich bis 12 erfassen, können das Spiel aber auch bereits spielen. Als Spieldauer sind 25 Minuten angegeben, wobei wir in unseren Testpartien aber fast immer 35 Minuten benötigt haben.

Bedingt durch die Würfel ist das Spiel sehr glückslastig. Dennoch ist es taktisch sehr sinnvoll, die Powerpunkte so lange wie möglich nicht zu verwenden. Außerdem sollte man als Whacky zuerst den unteren Bereich abarbeiten, denn den oberen Bereich kann man mit Beginn des nächsten Lebens leichter erreichen, da man nicht mehr an dem Monstergatter vorbei muss. Sehr schwierig zu erreichen sind allerdings die Punkte um das Gatter der Monster. Hier gilt es, den richtigen Zeitpunkt abzuwarten. Als Spieler der vier Monster sollte man darauf achten, Whacky möglichst oft einzukreisen, damit er erst gar keine Chance hat, einen bestimmten Bereich zu erledigen.

Das Spiel lässt keine Langeweile aufkommen und begeistert jegliche Altersklasse. Meistens fasziniert es so, dass man sofort noch eine Revanche spielen muss, um zu sehen, ob beim Gegenüber dann mehr oder weniger Punkte übrig bleiben. Als Whacky zu gewinnen ist nicht leicht. Das erfordert schon eine gewisse Übung.

Der Preis (25 Euro für die Standard Edition und 30 Euro für die Magnetedition) ist unserer Meinung nach etwas hoch. Wer die Möglichkeit einer Probepartie hat, sollte unbedingt daran teilnehmen und dieses recht unbekannte Spiel eines neuen Verlags ausprobieren. Die Mischung aus Taktik- und Glückskomponente ist bei diesem einfachen Spiel gut gelungen, so dass auch Vielspieler ihre Freude an dem kultigen „Rollenspiel“ haben werden.

Abgesehen vom Preis ist das Spiel mit der originellen Spielidee durchaus empfehlenswert.


Whacky Roll - Der Bereich vor dem Monster-Gatter Quelle: http://whacky-roll.de

Unsere Spielspaß-Wertung: nettes, überdurchschnittliches Spiel


Wir danken dem Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!


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