Das große Ringesammeln

Die diebische Elster
Foto: www.goldsieber.de
- Autor: Anja Wrede
- Verlag: Goldsieber
- Erschienen: Nürnberg 2007
- Anzahl Spieler: 2 - 6
- Altersgruppe: ab 4 Jahre
- Spieldauer: 10 Minuten
- Spielregel: 618-1209Anleitung.pdf
Beschreibung:
Ziel dieses Kinderspiels ab 4 Jahren ist das Sammeln möglichst vieler gleichfarbiger Ringtrios. Doch Sammlerglück allein reicht nicht zum gewinnen, da auch eine diebische Elster unterwegs ist, die es auf die Ringe abgesehen hat. So besteht das Spielfeld aus kreisförmig angeordneten Feldern, die sich drei Kategorien zuordnen lassen und per Farb- bzw. Symbolwürfel erreicht werden: Auf den farbigen Feldern passiert nichts, auf den Feldern mit Ringsymbol darf einer der insgesamt 30 Ringe mit 4 unterschiedlichen Farben gezogen werden, beim Elstersymbol muss einem Mitspieler ein Ring gestohlen werden - aber nur dann, wenn man weiß, welche Ringfarbe dieser Spieler besitzt. Irrt man sich, so muss man umgehrt diesem Mitspieler einen eigenen Ring geben. Der Besitz drei gleichfarbiger Ringe schützt diese vor Diebstahl und Irrtum.

Die diebische Elster - Spielplan
Foto: www.goldsieber.de
Fazit:
Das farbenfrohe, simple Spiel spricht in erster Linie kleine Mädchen durch die auf dem Spiel befindlichen Prinzessinnen in allen erdenklichen Rosatönen sowie Krönchen an, auch wenn sie erst 3 Jahre alt sind. Hübsch sind auch die Moosgummi-Ringe, die in der Tat auf kleine Kinderfinger gesteckt werden können. Dann kommt allerdings schon die Kehrseite der schönen Farben ins Spiel: Tatsächlich ist es nicht gelungen, die Farben auf Würfel, Spielfeld und Ringen miteinander in Einklang zu bringen: rot und violett können so leicht verwechselt werden - schlimmer noch: die Würfelfarben rot und violett können nur durch Vergleich mit der jeweils anderen Würfelfläche überhaupt unterschieden werden. Ein solcher Fauxpas sollte einfach nicht vorkommen. Auch bei Betrachtung der an sich niedlichen Elsterfigur, die durch den Würfel auf dem Spielfeld bewegt wird, wirft man doch noch mal einen raschen Blick auf den Titel: Richtig, Elster und nicht Rabe. So ist die Holzfigur als schwarzer Rabe gestaltet und ähnelt damit leider auch nicht im Entferntesten eine Elster, weswegen unsere Kinder auch konsequent nur vom Rabenspiel sprechen.
Und last but not least: das Regelwerk. Natürlich gehört eine Gedächtniskomponente zu fast jedem Kinderspiel dazu, aber sie scheint in diesem Fall nicht ausgereift. Wer einmal mit einem vierjährigen Kind Mensch-Ärger-Dich-nicht gespielt hat, weiß sofort, wovon die Rede ist. So führt der Klauzwang beim Würfeln der Elster bzw. beim Erreichen des Elsterfeldes zu kleinen Fehden, da natürlich niemand die hübschen Ringe wieder abgeben will, insbesondere nicht, wenn es aufgrund des eigenen Nichtwissens um die Ringfarben der Mitspieler geschieht. Ein optionaler Ringklau würde dieses Problem einfach beheben.
Fazit des ganzen: Mehr Schein als Sein, für kleine Kinder hübsch anzusehen, aber für die Alterslage, die durch die doch eher schlichte Idee angesprochen wird, sind Klassiker wie Obstgarten und Lotti Karotti oder auch zahlreiche Kleinspiele wie Max Mümmelmann, etc. deutlich empfehlenswerter.

Unsere Spielspaß-Wertung:
einfach nur schlecht
Wir danken dem Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!
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