Pyramidenspiel mit "Indiana Jones"-Atmosphäre

Das Gold des Pharao

Foto: www.cphk.de

  • Autor: Arthur Tebbe
  • Verlag: Californian Products
  • Erschienen: Nürnberg 2007
  • Anzahl Spieler: 2 - 4
  • Altersgruppe: ab 8 Jahre
  • Spieldauer: 45 Minuten
 

Spielidee:

Die Spieler schlüpfen in die Rolle eines Archäologen und begeben sich mit Ihrem Helfer auf eine gefährliche Schatzsuche innerhalb einer Pyramide. Haben die Archäologen einen Schatz gefunden, muss dieser natürlich auch fotografiert werden. Doch Vorsicht ist geboten, denn Flüche und auferstandene Mumien halten die Spieler in den dunklen Gängen auf. Sobald die Totenmaske des Pharaos gefunden wird, sollten die Spieler so schnell wie möglich die Pyramide verlassen, da der aktivierte Zerstörungsmechanismus die Pyramide einstürzen lässt. Wer im Laufe dieser Expedition die meisten Punkte in Form von Schätzen und Fotos gesammelt hat, gewinnt das Spiel.

Spielmaterial:

1 Fotoapparat, 5 Fotos, 4 Archäologen, 4 Helfer, 20 Lampen, 4 Spielerkarten (Ablageplättchen für die Schätze), 1 goldene Totenmaske, 8 Schätze, 35 Pyramidenplatten (davon 5 mit Schatzkammer) und 1 Startplatte.

Das Gold des Pharao - Spielaufbau

Foto: www.identitygames.nl

Spielvorbereitung:

Der Spielplan setzt sich aus den Pyramidenkarten zusammen, die Gänge abbilden. Die Karten werden gemischt und verdeckt zu einem Quadrat von 6 x 6 Karten ausgelegt. Dabei wird die Startkarte am äußeren Rand eingebaut und bildet somit den Ein- bzw. Ausgang der Pyramide. Ein gewisser Abstand zwischen den Pyramidenkarten muss eingehalten werden, da die Pyramidenkarten im Verlaufe des Spiels auch gedreht werden können. Nach der Farbwahl stellen die Spieler ihren Archäologen und den Helfer auf das Startfeld. Außerdem erhält jeder Spieler fünf Lampen in seiner Spielerfarbe. Da die Archäologen Fotos von den Schätzen benötigen, werden 5 Fotoplättchen gemischt und in die Miniaturfotokamera neben dem Spielplan gesteckt. Zu guter letzt werden die Schatzkärtchen verdeckt gemischt und zusammen mit der goldenen Totenmaske neben dem Spielplan ausgelegt. Der jüngste Spieler beginnt das Spiel.

Spielbeschreibung:

Das Gold des Pharao - Die Fotographien

Foto: Sapiko's Spielewelt

Der aktive Spieler darf bis zu drei Aktionen ausführen oder aussetzen. Die Spieler können sowohl mit dem Archäologen als auch mit dem Helfer agieren. Hierbei besitzt jeder unterschiedliche Fähigkeiten. Der aktive Spieler kann die drei zur Verfügung stehenden Züge beliebig einsetzen.

Der Archäologe hat zwei Zugmöglichkeiten. Er kann eine Pyramidenkarte weiterziehen oder eine umliegende Pyramidenkarte aufdecken (erforschen). Außerdem kann er Schätze bergen, tragen und bei anderen Archäologen stehlen. Dies gilt jedoch nicht als Spielzug. Der Helfer ist in der Lage, wie auch der Archäologe, eine Pyramidenkarte weiterzuziehen. Außerdem kann er eine bereits aufgedeckte, benachbarte Pyramidenkarte beliebig drehen und somit den Verlauf der Gänge ändern. Da die Spieler nicht durch Mauern gehen können, kann dies sehr von Vorteil sein. Außerdem ist der Helfer in der Lage, in den Pyramidengängen Lampen aufzustellen. Die Lampen erhellen die Pyramide, wodurch sich Archäologe und Helfer schneller durch die Gänge bewegen können. Wenn der Spieler eine seiner beiden Figuren ziehen möchte, kann er die mit eigenen Lampen versehenen Gänge überspringen. Die Gänge ändern sich jedoch stets, so dass ein Helfer die Laternen auch einsammeln und wieder versetzen darf.

Fotos und Schätze:
Im Verlaufe des Spiels entdecken die Spieler insgesamt fünf verborgene Schatzkammern. Die dort gefundenen Schätze bringen, wie auch die davon geschossenen Fotos, Siegpunkte ein. Allerdings kann die Entdeckung einer Schatzkammer auch verschiedene negative Ereignisse auslösen. Sobald ein Spieler eine Kammer entdeckt, macht er davon ein Foto, zieht dieses aus dem Fotoapparat und legt es offen aus. Auf jedem Fotoplättchen sind die gefundenen Schätze, sowie ein Siegpunkt abgebildet. Der Spieler zieht die entsprechende Anzahl von Schätzen und legt diese offen auf das entdeckte Schatzkammerplättchen. Es können hierbei bis zu drei Schätze ausgelegt werden, die jeweils mit zwei oder drei Siegpunkten versehen sind.

Des Weiteren können Ereignisse ausgelöst werden. Das können eine Mumie oder ein Fluch sein. Sobald auf dem Foto eine Mumie zu sehen ist, erwacht diese zum Leben, rennt aus der Pyramide raus und zerfällt dort zu Staub. Davon betroffene Spieler erschrecken sich so sehr, dass sie ebenfalls aus der Pyramide fliehen. Hiervon sind jedoch nur die Spieler betroffen, die auf dem kürzesten Weg von der Grabkammer zum Ausgang stehen. Die Figuren werden nun wieder auf das Startfeld platziert. Der aktive Spieler muss in diesem Fall seinen Zug sofort beenden und der nächste Spieler in an der Reihe.

Ein Käfer auf dem Foto symbolisiert den Fluch, der auf der Grabkammer liegt. Der Fluch straft die Archäologen, indem alle Lampen gelöscht werden, die auf dem kürzesten Weg zwischen Grabkammer und Ausgang stehen. Die betroffenen Spieler erhalten ihre Lampen zurück und können diese später wieder einsetzen. Der aktive Spieler muss auch bei einem Fluch seinen Zug sofort beenden und der nächste Spieler ist an der Reihe.

Sollte es zwischen Grabkammer und Ausgang keine Verbindung geben, werden die Ereignisse Fluch und Mumie nicht ausgelöst.

Einstürzen der Pyramide:
In der letzten gefundenen Grabkammer wird immer die Totenmaske des Pharao entdeckt. Sobald diese gefunden wird, wird der Einsturzmechanismus der Pyramide aktiviert. Sollte die Maske sofort entwendet werden, stürzt die Pyramide sofort ein. Wenn die Totenmaske jedoch nicht sofort entwendet wird, wird der Einsturzmechanismus erst drei Runden später aktiviert. Immer wenn der Spieler, der die Totenmaske entdeckt bzw. entwendet hat, an der Reihe war, stürzen die nächst angrenzenden Gangplättchen ein und werden entfernt.

Spielende:
Sobald die Pyramide bis auf das Startplättchen vollständig eingestürzt ist, endet das Spiel. Die Punkte der Fotos sowie der Schätze werden zusammengezählt. Fotos bringen 1 Siegpunkt; Schätze entweder 2 oder 3 Siegpunkte. Nur die Totenmaske ist 5 Siegpunkte wert. Sollte jedoch der Archäologe oder der Helfer in der einstürzenden Pyramide ums Leben gekommen sein, erhalten die Spieler für den Archäologen 2 Minuspunkte und für den Helfer 1 Minuspunkt. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt das Spiel.

 

Fazit:

Das Gold des Pharao - Kamera und Totenmaske

Foto: Sapiko's Spielewelt

„Das Gold des Pharao“ beschert uns ein sehr schönes und spannendes Spiel mit vielen Aktionsmöglichkeiten. Als Archäologe begeben wir uns wie „Indianer Jones“ auf Schatzjagd und durchqueren die dunklen Gänge der Pyramide. Nur wer geschickt agiert und die richtige Aktion wählt, kann die meisten Schätze bergen und seinen Archäologen sowie Helfer rechtzeitig vor dem Einsturz der Pyramide in Sicherheit bringen.

Es ist immer sinnvoll, den Helfer zusammen mit dem Archäologen zu ziehen, da der Helfer die umliegenden Plättchen drehen kann und der Archäologe somit nie abseits steht. Außerdem sollte man das Einsetzen der Lampen unbedingt gut planen, um weniger Spielzüge beim Durchqueren der Pyramide zu benötigen. Mehrere Plättchen können dadurch übersprungen werden, so dass insbesondere Schätze vor den gegnerischen Archäologen schneller in Sicherheit gebracht werden können. Eine nette Idee ist auch, andere Spieler am schnellen Weiterkommen zu hindern, in dem man durch den Helfer die Gänge zum Nachteil der Mitspieler dreht. Auf den ersten Blick erinnert das Spiel aufgrund der labyrinthartigen, sich ständig verändernden Gänge vielleicht an „Das verrückte Labyrinth“. Wirkliche Gemeinsamkeiten in der Spielidee sind jedoch kaum vorhanden.

Wer glaubt, er habe es mit einem simplen Spiel zu tun, der täuscht sich. Die taktischen Möglichkeiten sind besonders in der recht überschaubaren Zweierpartie sehr vielfältig. Zu zweit ist es wichtig, seine Züge im Voraus zu planen. Hier ist das Spiel strategischer als zu viert. In einer Viererrunde wird man öfters bestohlen. Außerdem werden die Gänge recht schnell verschoben, so dass beim nächsten Zug nichts mehr so ist, wie es einmal war. Je mehr Spieler umso turbulenter und glücksabhängiger wird die Partie. Aber insbesondere die Schlussphase des Spiels bleibt in allen Besetzungen spannend. Hier geht es darum, die Totenmaske des Pharaos rechtzeitig vor der einstürzenden Pyramide in Sicherheit zu bringen und dabei den Mitspielern auszuweichen, die den wertvollen Schatz entwenden möchten. Mit einer Spieldauer von 45 Minuten sind wir meist ausgekommen, wobei der ein oder andere Mitspieler schon mal etwas länger überlegte und sich somit die Spieldauer geringfügig verlängerte.

Das Spielmaterial kann nur begeistern und trägt wirklich zur Spielfreude bei. Ein Miniaturfotoapparat, eine goldene Pharaomaske und die sehr großen Spielfiguren der Archäologen und Helfer wurden detailgetreu nachempfunden. Die Plättchen sind ebenfalls aus robustem Karton und in ägyptischem Design gehalten. In der wirklich prächtigen Metallbox hat jedes Spielmaterial seinen Platz, so dass auch nichts verrutscht.

Das Spiel wurde durch die Ausstattung thematisch unglaublich gut umgesetzt. Die Regel ist sehr verständlich und lässt so gut wie keine Fragen offen. Einzig die Frage, wann genau die nächste Phase des Pyramiden-Einsturzes erfolgt, bleibt etwas unklar. Insgesamt erklären sich die einzelnen Aktionen durch das Spielthema und die Symbolik aber von selbst, was nicht bei vielen Spielen der Fall ist. Einzig und allein die Tatsache, dass die Lampen die dunklen Gänge nur für die eigenen Archäologen erhellen, ist unlogisch.

Der Preis in Höhe von ca. 28 Euro ist zwar recht hoch. Doch erhält man ein qualitativ hochwertiges Spiel mit einer sehr interessanten Spielidee. Wer die Möglichkeit einer Probepartie hat, sollte unbedingt daran teilnehmen. Dieses familientaugliche Spiel ist meiner Meinung nach auch für Vielspieler empfehlenswert. Das Aufdecken der Gangplättchen ist natürlich zufällig, wobei dies allerdings Spannung und Atmosphäre erzeugt. Die Mischung aus Taktik- und Glückskomponente ist bei diesem einfachen Spiel gut gelungen und begeistert. Wer damit klar kommt, dass man von den Mitspielern bestohlen wird oder durch Drehen der Gänge nicht weiterziehen kann, wird mit diesem Spiel viel Freude haben, denn das kleine Ärgerelement sorgt für Interaktion und Erheiterung.

Falls jemand dieses doch recht unbekannte Spiel schon gespielt haben sollte, würde ich mich freuen, wenn Ihr mir Eure Meinung als Kommentar mitteilten würdet.

Wir danken dem Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

 

Unsere Spielspaß-Wertung:

gutes Spiel

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