Die erste Stadt

Elasund

Foto: www.kosmos.de

  • Autor: Klaus Teuber
  • Verlag: Kosmos
  • Erschienen: Essen 2005
  • Anzahl Spieler: 2 - 4
  • Altersgruppe: ab 10 Jahre
  • Spieldauer: 60 Minuten
 

Spielidee:

Die Seefahrerzeiten sind vorbei und aus den Siedlungen sind nun Städte geworden. Der Warenaustausch wurde auf Catan immer wichtiger, besonders unter den Regionen. Daher musste ein Handelsplatz geschaffen werden. So bauten die Siedler einen Hafen, Häuser für Handwerker und Händler, ein Kontor sowie ein Wirtshaus und schließlich eine Kirche. Nun war die Stadt fertig und sie sollte heißen wie ihr Heimatort, von dem sie einst aufgebrochen waren, um neues Land zu entdecken. Die Cataner nannten ihre Stadt Elasund. Die Spieler sind beauftragt, gemeinsam eine Stadt aufzubauen. Damit sie möglichst viele Siegpunkte erlangen, sollte jeder Spieler möglichst viele eigene Gebäude errichten.

Spielmaterial:

1 Spielplan, 1 Spielregel, 40 Siegpunktsteine, 4 Zählsteine, 2 Würfel, 1 Handelsschiff, 37 Gebäude, 9 Kirchenkärtchen, 36 Stadtmauerteile, 90 Spielkarten, 2 Stadttore, 4 Zugübersichtskarten, 20 Baubriefe

Elasund - Spielplan

Foto: www.kosmos.de

Spielvorbereitung:

Auf dem Spielplan ist ein unbebauter Grundriss von Elasund zu sehen. Elasund liegt am Meer. Sie wird von einer Stadtmauer umrandet. Außerdem ist in der Mitte von Elasund die Baugrube für die Kirche abgebildet. Der Spielplan kann über zwei verschiebbare Stadtmauerecken der entsprechenden Spieleranzahl angepasst werden. Für zwei Spieler ist dadurch die Baufläche der Stadt kleiner als für 4 Spieler. Das Spielmaterial in den Farben der Spieler wird verteilt. Hierzu gehören 10 Siegpunktsteine, 5 Baubriefe, 4 Gebäude und 1 Zugübersichtskarte. Außerdem wird ein Zählstein für jeden Spieler auf die Handelspunkte-Leiste platziert. Jeder Spieler besitzt zwei Anfangsgebäude, die gemäß Markierung auf dem Spielplan ausgelegt werden. Für den Bau einer Kirche gibt es sogenannte Kirchenkärtchen, die gemischt werden müssen und verdeckt am Rand des Spielplans ausgelegt werden. Außerdem gibt es einen verdeckten Machtkartenstapel und einen offen liegenden Goldkartenstapel. Die Spieler erhalten ihr Startkapital und bestimmen durch Würfeln den Startspieler.

Spielbeschreibung:

Elasund - Der Hafen

Foto: www.brettspieleshop.ch

Die Spieler haben mehrere Zugmöglichkeiten. In diesem Spiel bekommt man keine Rohstoffe, sondern erhält entweder Gold- oder Machtkarten. Außerdem gibt es kleine und große Gebäudeplättchen, die man entweder je nach Gebäude quer oder hoch legen muss. Gebäude können gebaut werden, wenn die Spieler die darauf abgebildeten Baukosten bezahlen und die vorgeschriebene Baugenehmigung vorweisen können. Baugenehmigungen werden als Baubriefe bezeichnet. Man kann 1, 2 oder 3 Baubriefe, je nach Größe, auf einem Bauplatz auslegen. Es darf immer nur der Spieler bauen, der die meisten Baubriefe auf einem möglichen Bauplatz ausliegen hat. Es ist möglich, kleinere Gebäude durch größere zu überbauen.

Die gebauten Gebäude der Spieler bringen Einnahmen. Der Spielplan ist so ausgerichtet, dass jede Reihe, auf dem die Gebäude liegen, am „Meer“ genau einer Zahl von 2 bis 12 zugeordnet ist. Wenn diese Zahl gewürfelt wird und die Spieler in dieser Reihe ein Gebäude besitzen, erhalten sie je nach Gebäude Machtkarten oder Goldkarten. Wie beim Siedler-Spiel gibt es auch hier einen Seeräuber, der immer bei einer gewürfelten 7 zuschlägt. Der aktive Spieler versetzt in diesem Fall das im Hafen vor Anker liegende Schiff, das ansonsten das letzte Würfelergebnis anzeigt, in eine beliebige andere Reihe. In dieser Reihe gibt es dann keine Einnahmen, sondern jeder Spieler, der in dieser Reihe einen Siegpunktmarker auf einem Gebäude besitzt, muss eine Karte abgeben. Der aktive Spieler darf sich dann noch für jeden eigenen Wachturm auf der Stadtmauer eine Karte nehmen.

Außerdem haben die Spieler die Möglichkeit, an der Stadtmauer von Elasund mitzubauen. Für jeden Bau erhält man eine Belohnung. Anstatt einen Baubrief zu setzen, kann man auch Gold nehmen. Nicht zu verachten ist der Bau der Kirche, die von den Spielern zusammen erbaut wird und im Verlaufe des Spiels wie ein Puzzle auf dem Spielplan zusammengesetzt wird. Jedes bereits auf dem Spielplan vorhandene Gebäude, das der Kirche dabei im Weg ist, muss dem gezogenen Kirchenplättchen weichen.

Während eines Zuges kann der Spieler auch Bonusaktionen nutzen, die z.B. das Versetzen eines Baubriefes auf dem Spielplan ermöglichen. Wenn ein Gebäude am Hafen oder an besonderen Stellen im Bereich der Stadtmauer gebaut wird, erhält der Spieler sogenannte Handelspunkte, die auf der Handelspunkteleiste markiert werden. Im Gegensatz zu den meisten anderen Spielen, werden die Siegpunkte nicht auf einer eigenen Leiste angezeigt, sondern durch 10 Siegpunktmarker festgehalten, die jeder Spieler im Laufe des Spiels auf dem Spielplan unterbringen muss. Jeder Spieler hat 10 kleine Siegpunktmarker in Form von viereckigen Holzklötzchen, die er auf Gebäuden, der Stadtmauer oder der Handelspunkteleiste platzieren kann.

Die Spielzüge in Kürze:

1. Erträge - Die Erträge in Form von Goldkarten und Machtkarten werden ausgewürfelt.

2. Bauen - Der aktive Spieler darf entweder bis zu 2 Gebäude, einen Teil der Kirche oder einen Teil der Stadtmauer errichten. Gegebenenfalls kann er beim Bau einen Siegpunktestein platzieren. Die Siegpunktefelder sind mit ein oder zwei roten Fahnen auf den Gebäudeplättchen dargestellt.

3. Baubriefe und Gold - Der Spieler kann nun einen Baubrief in der erwürfelten Reihe platzieren oder aber 2 gleichfarbige Machtkarten abgeben, um ihn in einer beliebigen Reihe zu setzen. Falls er keinen Baubrief setzen möchte, kann er stattdessen zwei Goldkarten auf die Hand nehmen.

4. Bonusaktionen - Von 4 möglichen Bonusaktionen darf der aktive Spieler am Ende seines Zuges eine ausführen. Er kann entsprechende Goldkarten oder Machtkarten abgeben, um z.B. einen Baubrief zu versetzen, um einen eigenen Baubrief aufzuwerten, um einen weiteren Baubrief beliebig zu platzieren oder Goldkarten erhalten.

Spielende:
Wer als erstes 10 Siegpunkte auf dem Spielplan ausliegen hat, ist der Gewinner.

 

Fazit:

Die Spieler sollen gemeinsam die Stadt Elasund errichten. Hiefür ist es wichtig, viele eigene Gebäude zu errichten, um das Spiel zu gewinnen. Erträge werden in Form von Machtkarten und Goldkarten erwürfelt. Gebäude werden durch Gold bezahlt und können gebaut werden, wenn die erforderlichen Baubriefe an der richtigen Stelle ausliegen. Außerdem gibt es Bonusaktionen, die es ermöglichen, mit Goldkarten bzw. Machtkarten zu agieren.

Die Spielregel ist gewohnt gut erläutert und mit entsprechenden Abbildungen verdeutlicht. Das Spielmaterial aus Holz ist sehr ansprechend und der Spielplan farbig sehr gut abgestimmt.

Aufgrund des Würfelns gibt es natürlich eine Glückskomponente im Spiel. Aber ansonsten sind taktische Finessen gefragt, um das Spiel zu gewinnen. Das von Siedler bekannte Kartentauschen ist hier laut Regel nicht vorgesehen. Jedoch wurde ansonsten mancher „Siedler von Catan“-Mechanismus übernommen, wie z.B. der bei einer gewürfelten 7 auftauchende Räuber.

Das Spiel beschert uns aber sehr viel neue Spielelemente. So entsteht ein heftiger Konkurrenzkampf um die besten Baustellen. Das Überbauen von gegnerischen Gebäuden ist durchaus üblich. Es macht nicht zuletzt wegen des Ärgerpotenzials Spaß. So kann sich die Lage auf dem Spielplan durchaus ändern und erhaltene Siegpunkte sind noch lange nicht sicher. Sowohl zu zweit als auch in einer großen Spielerrunde hat mir das Spiel sehr gut gefallen. Als Zweipersonenspiel kann ich es sehr empfehlen, da der Bauplatz in der Stadt für zwei Personen entsprechend verkleinert ist.

Erfahrene Spieler können während des Spiels den Handel zulassen und so Gold- bzw. Machtkarten untereinander tauschen. Allerdings haben wir dies nicht oft genutzt. Denn schließlich ist Elasund ein eigenständiges Spiel und sollte nicht unbedingt mit Siedler von Catan verglichen werden. Für ca. 26 Euro bekommt man ein schönes Spiel mit guter Ausstattung, bei dem das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.

Meiner Meinung nach ist Elasund ein typisches Familienspiel, das auch für Vielspieler genug Spieltiefe aufweist. Ich spreche eine Empfehlung aus!

Unsere Spielspaß-Wertung:

gutes Spiel

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