Nur gemeinsam ist man Stark!

Der Herr der Ringe

Foto: www.yatego.com

  • Autor: Reiner Knizia
  • Grafik: John Howe
  • Verlag: Kosmos
  • Erschienen: Essen 2000
  • Anzahl Spieler: 2 - 5
  • Altersgruppe: ab 12 Jahre
  • Spieldauer: 2 Stunden
  • Spielregel: www.kosmos.de
 

Einleitung:

Mit dem Spiel "Herr der Ringe" schuf der Autor Reiner Knizia ein Meisterwerk im Bereich kooperativer Spiele. Die Illustration und Story wurde J.R.R. Tolkiens berühmter Fantasy-Trilogie nachempfunden. Es handelt sich um ein sehr anspruchsvolles. Bei diesem Spiel gilt: Nur gemeinsam ist man stark!

Spielidee:

Das Spiel handelt von dem Kampf zwischen Gut und Böse. Der grausame und Böse Sauron möchte Mittelerde beherrschen. Zu Mittelerde gehört auch das Auenland, wo die Hobbits zu Hause sind und den heiß begehrten Ring besitzen. Wie auch im berühmten Buch, muss der Ring vernichtet werden. Die Hobbits starten eine waghalsige Reise, um den Ring zu vernichten. Sauron darf nicht nicht die Macht über Mittelerde erlangen.

Frodo beginnt mit den anderen Hobbits namens Sam, Pippin, Dick und Merry eine waghalsige Reise, um Mittelerde zu retten. Zur Unterstützung stehen den Hobbits weitere Bewohner und somit auch Gefährten von Mittelerde zur Seite. Hierzu zählen Aragorn, der rechtmäßige König von Gondor, Gandalf, der weiße Zauberer, Legolas von den Elben, Gimli von den Zwergen, und Boromir. Der Ring besitzt eine unermessliche Macht und die muss zerstört werden, daher brechen alle auf, um den Schicksalsberg zu erreichen, damit dort der Ring zerstört werden kann. Dieser Schicksalsberg befindet sich jedoch im dunklen und bösen Reich des Saurons. Im Buch heisst es:

"Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden,
ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden
im Lande Mordor, wo die Schatten drohn."

Die Spieler schlüpfen in die Rolle der Gefährten bzw. Hobbits und müssen Mittelerde retten.

Nur durch Zusammenarbeit kann das Spiel gewonnen werden. Die Spieler spielen gegen das Spiel bzw. Sauron. Spielziel ist es, den Ring zu vernichten ehe Sauron die Hobbits tötet bzw. den Ring bekommt.

Spielmaterial:

1 Hauptspielplan, 2 doppelseitige Spielpläne mit 4 Abenteuern (Moria, Helms Klamm, Kankras Lauer, Mordor), 1 Sauronfigur,5 Hobbitfiguren
6 Positionssteine, 60 Hobbitkarten, 5 Charakterkarten
5 Gandalfkarten, 35 Sonderkarten, 23 quadratische Ereigniskärtchen
11 runde Lebensplättchen, 32 Schilde, 1 Ring, 1Würfel, 1 Ergebnisblatt

Der Herr der Ringe - Spielmaterial

Foto: www.boardgamegeek.com

Grundsätzliches:

Gemeinsam zieht man in den Kampf gegen Sauron. Es gibt keinen Einzelsieger, da nur die Gruppe gewinnen kann. Die Gruppe muss zusammenhalten sonst klappt das nicht. Es gibt 5 Hobbits, die individuelle Fähigkeiten besitzen.

Auf der dem Hauptspielplan gibt es eine Finsternisanzeige und ganz Links stehen die guten Hobbits und ganz rechts der böse Sauron.

An den verschiedenen Stationen bzw. Orten bekommt man Sonderkarten.

Es gibt vier Abenteuerspielpläne, die nach der Reihe nach ausgelegt werden. Sobald die Gruppe ein Abenteuer bestanden hat wird der nächste Plan mit dem neuen Abenteuer ausgelegt.

Die Spieler versuchen durch entsprechendes ablegen von Karten auf den jeweiligen Leisten voran zu kommen und gegen Sauron anzukommen. Der Ringträger wechselt während des Spiels unter den Hobbits.

Während der Abenteuer muss man Lebensplättchen sammeln, damit man gegen Sauron bestehen kann. Es gibt die Symbole Herz, Sonne, und Ring. Herz bedeutet, der Spieler hat das Herz auf dem rechten Fleck, die Sonne bedeutet die Spieler widerstehen der Finsternis und der Ring bedeutet, das der Zauber des Ringes keinen bösen Einfluss auf sie nimmt.

Außerdem sammeln die Spieler Schilde. Für fünf Schilde kann eine Gandalf-Sonderkarte gekauft werden, die sehr nützlich sein können. Am Ende können die Schilde noch das Spielergebnis verbessern.

Um so länger die Spieler sich auf einem Abenteuerplan aufhalten, umso gefährlicher wird es für die Gruppe. Dadurch das immer neue Ereigniskärtchen (negatives Symbol ist die Sonnenuhr) aufgedeckt werden, treten immer wieder schlimme Ereignisse auf. Daher gilt es zügig ein Abenteuer zu beenden. Es ist sehr schwer den bösen Sauron zu besiegen, daher ist es auch gut soviel Punkte wie möglich zu erreichen.

Spielvorbereitung:

Der Hauptspielplan und der erste Abenteuerspielplan wird ausgelegt. Die Ereigniskärtchen werden gemischt und verdeckt hingelegt. Lebensplättchen, der Würfel, besondere Schilde und einfache Schilde werden bereitgelegt. Außerdem werden Sonderkarten entsprechend der Stationen bereitgelegt. Die Gandalfkarten werden für alle sichtbar zum Kauf bereit gelegt. Die Charaktere der Hobbits werden gezogen und Frodo der Ringträger bekommt den goldenen Ring. Die Positionssteine werden entsprechend gesetzt und die Spieler erhalten entsprechend der Spielerzahl Hobbitkarten zum agieren. Die Spieler stellen ihre Hobbitfigur zu Anfang auf das Feld 0 auf der Finsternisanzeige und die Sauron Figur wird auf Position 15 platziert (je nach Schwierigkeitsgrad kann man die Sauron Figur natürlich auch vorziehen).

Spielbeschreibung:

Die Stationen des Spiels
Es gibt drei Orte namens Beutelsend, Bruchtal und Lothlorien. Die drei dienen zur Ausrüstung der Spieler. Ein entsprechender Text auf dem Spielplan wird nun vorgelesen. Außerdem gibt es 4 Abenteuerspielpläne, die nach bestehen der jeweiligen Abenteuer ausgelegt werden. Hierzu zählt Moria, Helms Klamm, Kankras Lauer und der alles entscheidende Ort Mordor.

Die Abenteuerspielpläne sind alle gleich aufgebaut. Es gibt einen Hauptweg, der auf den einzelnen Abenteuerspielplänen über 10 Felder oder mehr führt. Außerdem gibt es 2 oder drei Wege die entscheidend sein können, um die wichtigen Lebensplättchen zu erhalten. Sie führen jedoch nicht zum Ziel und müssen nicht bis zum Ende gegangen werden. Diese Wege sind jedoch nötig, um den Hauptweg überhaupt zu schaffen. Auf jedem Plan ist eine Zeitleiste abgebildet die unterschiedliche Stationen aufführt. Bei jedem Zug eines Spielers kann der Positionsstein vorrücken, es sei denn ein Spieler deckt ein positives Ereignisplättchen auf. Die Herausforderungen, die mit den negativen Ereignisplättchen eintreten sind meist schlecht . Entweder trifft dies die Gruppe oder einen einzelner Spieler. So eine Herausforderung ist z. B.: die Gruppe gibt 5 Waffenkartensymbole ab sonst rückt Sauron zwei vor.

Wann scheidet ein Spieler aus?

Wenn sein Hobbit auf der Finsternisanzeige auf Sauron trifft oder vorbei zieht, ist Ende für ihn. Des Weiteren geschieht dies, wenn er Forderungen durch Ereignistafeln oder Würfeln nicht nachkommen kann.

Weiß und Grau Regelung
Es gibt unter den Hobbitkarten die Farbe weiß und grau.
Ein Spieler darf immer bis zu zwei Karten spielen. Eine Karte muss weiss und die andere Karte grau sein, so besagt es die Regel (gilt nur für den Hobbit Pippin nicht).

Es können gute oder schlechte Ereignisse auftreten. Bei einem guten geht man automatisch ein Feld weiter auf dem Abenteuerplan. Bei einem schlechten muss dieses ausgeführt werden und es werden solange Ereigniskärtchen aufgedeckt bis ein gutes Kärtchen aufgedeckt wird.

Die Hobbitkarten zeigen verschiedene Symbole:

Freundschaft ( Hände ) , Reise ( Füße ) , Versteck ( Baum ) , Kampf ( Schwert ) und Jokersymbol ( Stern ).

Die Charaktere der Hobbits:
Frodo darf alle weißen Hobbitkarten ( mit einem Aktionssymbol ) als Joker benutzen.
Für ihn gilt jedoch auch die Weiß-Grau-Regel .

Sam erleidet höchstens einen Schaden, wenn er würfeln muss.

Pippin muss sich nicht an die Weiß-Grau-Regel halten. Er darf auch gleichfarbige Karten spielen

Merry braucht nach jedem Abenteuer nur zwei Lebensplättchen.

Dick darf nach jedem gespielten Abenteuer zwei zusätzliche Hobbitkarten vom Stapel ziehen.

Wie verläuft ein Abenteuer:

Vor jedem neuen Abenteuer wird der entsprechende Plan ausgelegt. Die Positionssteine werden darauf platziert und die Ereigniskärtchen werden nach dem mischen verdeckt hingelegt. Der Ringträger beginnt und es geht weiter im Uhrzeigersinn.

Das Abenteuer ist beendet, wenn der Positionsstein am Ende der Hauptaktionsleiste (Zahlenbeschriftung) ankommt oder aber die letzte Ereignistafel ausgeführt wurde.

Würfeln:
Die Spieler müssen des öfteren würfeln. Auf dem Würfel sind verschiedene Symbole abgebildet:
- Sauron ( Sauronspielfigur bewegt sich ein Feld auf die Spieler zu)
- 1-3 schwarze Punkte (aktiver Spieler rückt 1 - 3 Felder in die Finsternis)
- 2 Karten (aktiver Spieler muss zwei beliebige seiner Handkarten ablegen)
-leeres Feld (nichts geschieht)

Ablauf nach bestehen eines Abenteuers:
Man muss drei Lebensplättchen in einem Abenteuer erhalten, falls nicht, rückt der jeweilige Spieler in die Finsternis vor und somit näher an Sauron. Wer die meisten Ringplättchen hat wird nächster Ringträger. Die Lebensplättchen kommen zurück auf den Vorrat und die Schilde können die Spieler behalten. Der Positionsstein auf dem Hauptplan zieht ein Feld weiter zum nächsten Ort.

Die möglichen Spielzüge:
Zuerst deckt der aktive Spieler ein Ereigniskärtchen auf, danach hat der Spieler drei Möglichkeiten für seinen Zug:
- 1 bis 2 Karten spielen um auf den Aktionsleisten des Plans voran zu kommen
- 2 Hobbitkarten ziehen, falls man nicht die benötigten wichtigen Karten hat
- Heilung (um ein Feld auf der Hauptleiste, bzw. ein Feld zurück ins Licht)

Weitere Möglichkeiten Einfluss zu nehmen:
-Gelbe Sonderkarten (kann jederzeit gespielt werden)
-Gandalfkarten (können mit 5 Schilden gekauft werden)
-Den Ring einsetzen bzw. überziehen. Der Ringträger würfelt und kann Felder vorankommen um nicht so gute Felder zu überspringen, dies ist aber auch immer ein Risiko.
-Die Fähigkeit der eigenen Charakterkarte nutzen (z. B. bei einem Würfelwurf nur einen Schaden tragen).

Spielende:
Das Spiel ist zu ende, wenn der Ringträger ausscheidet oder aber in Mordor das letzte Ereignis mit dem Auge eintritt oder aber die Spieler bei dem beenden des Spiels ausscheiden weil sie es nicht schaffen den Ring zu zerstören. Allerdings kann es ja auch positiv ablaufen und der Ring wird zerstört, dann ist das Spiel auch zu Ende. Je weiter es eine Gruppe schafft umso mehr Punkte gibt es. Die Punkte können auf ein mitgeliefertes Blatt am Ende eingetragen werden.

Fazit:

Herr der Ringe besticht durch die tolle Spielidee ein Spiel als Gruppe zu gewinnen. Die Grafik ist optimal und bringt die Atmosphäre aus dem Buch bzw. Film sehr gut rüber. Zum Thema dieses Spiels ist zu sagen, das man schon die Geschichte mögen sollte, da man sonst nicht so das stimmungsvolle und spannende "Feeling" bekommt.

Die Spielpläne zeigen Orte der Handlung aus dem Buch und während des Spiels rückt der böse Sauron auf dem Hauptspielplan immer mehr vor und die Spieler kommen immer mehr in die Finsternis. Grundsätzlich ziehen die Spieler Ereigniskärtchen, wobei auch ein Glücksfaktor mit ins Spiel kommt. Die negativen Plättchen treiben die Spieler auf der Zeitleiste voran und die positiven führen dazu, das sie weitere Schritte auf Haupt- oder Nebenleiste gehen können. Nach diesem Plättchen ziehen können die Spieler zwischen drei Zugmöglichkeiten wählen. Handkarten ausspielen, sich heilen oder aber Karten nachziehen. Die Spieler müssen immer zusammen halten und sich gegenseitig beraten und dies ist auch schon zusammenfassend das besondere an diesem Spiel.

Die Regel ist sehr gut erklärt und eine kleine übersichtliche Kurzanleitung liegt dem Spiel bei. Wir haben schon drei Stunden gespielt und absolut keine Langeweile gehabt. Jedes mal wenn wir auf die Uhr schauten konnten wir nicht glauben, wie schnell die Zeit vergangen war. Das Spiel macht einfach Spaß. Die Sonderkarten sind sehr hilfreich, man sollte sich diese auf keinen Fall entgehen lassen. In den Genuss einer Gandalfkarte sind wir sehr selten gekommen, da es lange dauert bis man 5 Schilde zusammen bekommt.

Die Interaktion, Spannung und das Zusammenhalten der Spieler macht das Spiel einzigartig. Wenn man verliert, dann mit der Gruppe und nicht alleine, daher ist dies auch etwas für Leute die nur schlecht ein Spiel verlieren können.

Das Spielmaterial ist auch sehr gut. Mir hat besonders gut die robuste Sauronfigur und der schöne goldene Ring gefallen. Leider sind die kleinen Hobbitfiguren in jeweils 5 verschiedenen Farben nicht ganz so gut ausgefallen. Die Figuren sind aus einfachem Plastik.

Wir haben das Spiel bisher zu zweit und zu viert gespielt. Zu viert war es ohne Schwierigkeiten zu spielen auch zu zweit hat es Spaß gemacht, aber mit mehreren Leuten spielt es sich leichter. Wir haben das Spiel immer in ca. 2-3 Stunden gespielt, aber auf der Packung ist weitaus weniger angegeben.

Für einen Preis von mittlerweile ca. 30,00 Euro bekommt man ein tolles Spiel. Der Preis ist absolut gerechtfertigt. Familien und Vielspieler werden ihre Freude mit dem Spiel haben. Für Familien wird nur der Spieleinstieg etwas schwieriger ausfallen. Das schöne ist, das es kein Konkurrenzdenken gibt. Einer für alle und alle für einen!

Außerdem möchte ich noch darauf hinweisen, das es zu diesem Spiel mittlerweile 3 Erweiterungen mit dem Namen "Die Feinde", "Sauron" und "Die Schlachtfelder" gibt. Die Erweiterungen machen das Spiel übrigens noch besser, allerdings auch schwieriger!

Das Spiel kam übrigens vor der Verfilmung raus und hatte nichts mit dem Film-Hype zu tun.

Herr der Ringe ist meiner Meinung nach das beste kooperative Spiel!

Unsere Spielspaß-Wertung:

sehr gutes Spiel !

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Die Serie im Überblick: