Jeder möchte hoch hinaus...

Die Säulen von Venedig

Foto: www.boardgamegeek.com

  • Autor: Knut Happel, Christian Fiore
  • Verlag: Goldsieber
  • Erschienen: Essen 2006
  • Anzahl Spieler: 2 - 6
  • Altersgruppe: ab 10 Jahre
  • Spieldauer: 60 Minuten
  • Spielregel: 618-1208Anleitung.pdf
 

Spielidee:

Die Spieler schlüpfen in die Rollen von Baumeistern, Ratsherrn, Spionen und Advokaten. Ihre Aufgabe ist es, die zauberhafte Stadt Venedig zu errichten. Doch da es sich um eine Lagunenstadt handelt, müssen erst die notwendigen Holzphäle errichtet werden. Nach und nach werden darauf die verschiedenen Stadtteile und Plätze erbaut. Wer ist also der erfolgreichste Baumeister der Säulen von Venedig?

Spielmaterial:

1 Spielplan, 1 Gondel, 60 Holzpfähle, 48 Stadtteile, 31 Spielkarten, je 9 Pfahlmarker in 6 Farben

Die Säulen von Venedig - Spielmaterial

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Spielvorbereitung:

Pfähle in Form von braunen robusten Holzmarkern werden als Vorrat neben dem Spielplan gelegt. Die Aktionskarten werden je nach Spieleranzahl entsprechend aussortiert. Jeder Spieler erhält verdeckt fünf Aktionskarten sowie 9 Pfahlmarker seiner Farbe. Außerdem wird ein Pfahlmarker auf die Zählleiste gelegt. Die Stadtteilplättchen kommen je nach Form auf die vorgesehenen Markierungen am Rande des Spielplans. Die Spieler ziehen je zwei Stadtteile aus dem Vorrat und legen diese vor sich ab. Abschließend kommt die Gondel auf den Canale Grande. Der älteste Spieler beginnt.

Spielbeschreibung:

Die Säulen von Venedig - Der Pechtunker

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Der Spielplan bildet blaue Markierungsfelder ab, die erst mit Pfählen und dann mit Stadtteilen bebaut werden sollen. Rechts außen befindet sich die Auslage der zur Verfügung stehenden Stadtteile. Außerdem ist der Verlauf des Canale Grande auf dem Spielplan markiert und wird mit der Gondel in Form eines kleinen Miniaturbootes befahren. Am äußeren Rand des Spielplans ist die Zählleiste abgebildet. Pro Runde werden 4 oder 5 Phasen durchgeführt.

Startspieleraktion
Der Startspieler hat die Möglichkeit, bei einem beliebigen Spieler eine Karte zu ziehen und ihm eine seiner Karten zu überlassen.

Aktionskarten auswählen
Alle Spieler wählen gleichzeitig eine ihrer Aktionskarten aus und legen diese verdeckt vor sich ab.

Aktionskarten ausführen
Der Startspieler beginnt mit der Ausführung seiner Aktionskarte und danach geht es reihum weiter. Die Spieler müssen die auf den Karten beschriebenen Aktionen ausführen. Siegpunkte erhalten die Spieler, wenn sie erfolgreich an der Stadt gebaut haben. Hierfür werden die Aktionskarten Ratsherr, Pechtunker und Baumeister benötigt.

Als „Ratsherr“ können die Spieler Gebäudeplättchen vom allgemeinen Vorrat auswählen und zum eigenen Vorrat legen. Um neue Pfähle in die Lagune zu setzen, benötigt man die Aktionskarte „Pechtunker“. Die Pechtunker-Karten zeigen eine unterschiedliche Anzahl an Pfählen, die von den Spielern aus dem allgemeinen Vorrat eingesetzt werden dürfen. Nachdem der Spieler die Pfähle auf dem Spielplan platziert hat, kann er eigene Pfahlmarker auf beliebige freie Pfähle setzen.

Als „Baumeister“ ist es schließlich möglich, Stadtteile vom eigenen Vorrat auf die noch nicht bebauten Pfähle zu platzieren. Es kann auf Pfählen mit oder ohne Pfahlmarker gebaut werden. Vorraussetzung ist, das der Stadtteil vollständig auf die freien Pfähle passt. Bereits gebaute Stadtteile dürfen nicht überbaut werden. Nach dem Bau werden die Pfahlmarker an die betreffenden Spieler zurückgegeben.

Anschließend werden dafür die Siegpunkte vergeben. Pro gebauten Stadtteil erhält der aktive Spieler so viel Punkte, wie es das Wappen auf dem Stadtteilplättchen zeigt. Wer seine Stadtteile so aneinander legt, dass Gebäude an Gebäude und Platz an Platz liegen, kann sogar pro übereinstimmender Kante einen Siegpunkt extra erlangen. Für fremde Pfahlmarker, die vom aktiven Spieler überbaut wurden, erhalten die jeweiligen Besitzer als Trost drei Siegpunkte. Der aktive Spieler erhält für eigene überbaute Pfahlmarker keine Siegpunkte. Sollte ein Spieler einen Stadtteil direkt am Canale Grand gebaut haben, erhält der Spieler, der seinen Pfahlmarker auf der Gondel platziert hat, zwei Siegpunkte. Um einen Pfahlmarker auf die Gondel zu platzieren, benötigt man die Karte Gondoliere. Außerdem können die Spieler Siegpunkte durch das Ausspielen der Karten Erfinder, Spekulant und Händler erzielen.

Verschiedene „Ärgerkarten“ unter den Aktionskarten können recht gemein sein. So gibt es den Spion, der sich aus den Handkarten eines Mitspielers eine beliebige Karte aussuchen darf. Oder aber den Saboteur, welcher beliebige fremde Pfahlmarker entfernen und durch eigene Ersetzen darf. Die Aktionskarte Bettler ermöglicht es, eine aufgedeckte Aktionskarte eines Mitspielers ausführen zu können.

Aktionskarten weitergeben
Die Spieler geben nach dem Ausführen aller Aktionskarten ihre gerade ausgeführte Aktionskarte an ihren linken Nachbarn weiter. Alle Spieler nehmen die erhaltene Karte nun zu ihren anderen Karten verdeckt auf die Hand.

Startspielerkarte weitergeben
Falls auf den ausgespielten Karten ein „Startspielersymbol“ abgebildet war, wird die Startspielerkarte an den linken Nachbarn weitergereicht.

Spielende:
Sobald ein Spieler den letzten Pfahl auf den Spielplan setzt, ist das Spiel zu Ende. Sollten weniger Pfähle im Vorrat vorhanden sein, als die Aktionskarte angibt, werden die noch vorhandenen Pfähle eingesetzt. Wer die meisten Siegpunkte erlangt hat, ist der Gewinner des Spiels.

 

Fazit:

Die Säulen von Venedig - Stadtteilplättchen

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Die Spieler agieren als Ratsherr, Baumeister, Spion oder Händler. Gleich mehrere Rollen sorgen dafür, den Aufbau Venedigs zu simulieren. Des Öfteren kann man von den Aktionen der Mitspieler profitieren. Selbst für den Bau von Gebäuden und Plätzen kann man die Bauplätze der Mitspieler nutzen.

Das Spielmaterial ist sehr umfangreich und besteht aus über 100 Holzteilen sowie einer ansprechenden Miniaturgondel. Die Spielregel besteht aus gerade mal 4 DIN-A4-Seiten und ist sehr gut erklärt.

Es wird zwar mit Karten gespielt, doch dieses Spielelement ist nicht glückabhängig, weil die jeweils ausgespielte Karte während des Spiels immer an den linken Nachbarn weitergereicht wird. So kommt jeder Spieler regelmäßig in den Genuss der wichtigen Karten. Man sollte aber immer beachten, welche Karte man spielt und ob sie gegebenenfalls dem Nachbarn in der nächsten Runde von Nutzen sein kann oder nicht. Grundsätzlich werden am häufigsten Gebäude aus dem allgemeinen Vorrat in den eigenen genommen (Ratsherr), Pfähle gesetzt (Pechtunker) oder Gebäude gebaut (Baumeister). Ein paar besondere Aktionskarten sorgen noch für etwas Abwechslung. So gehört hierzu z.B. das Ausspionieren der Kartenhand eines beliebigen Mitspielers oder das Entfernen von fremden Pfahlmarkern.

Zu zweit ist das Spiel zwar gut spielbar, aber zu leicht durchschaubar. Viele unterschiedliche Möglichkeiten zu agieren, ergeben sich hier nicht. Das Spiel mit 4 Spielern ist hingegen spannender, vor allem aber interaktiv, allerdings auch weniger taktisch. Auf den ersten Blick mag es manchmal etwas durcheinander zugehen, da es so viele Möglichkeiten gibt und man eigentlich nie im Voraus weiß, welche Karten die Mitspieler ausspielen. Eine längerfristige Strategie ist kaum möglich. Man spielt immer nur von Runde zu Runde.

Das Spiel „Die Säulen von Venedig“ ist insgesamt ein nettes Aufbauspiel, das für Vielspieler und Familien interessant sein dürfte.

 

Unsere Spielspaß-Wertung:

nettes, überdurchschnittliches Spiel

Wir danken dem Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

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