Majestätisch erheben sich die Luftschiffe

Giganten der Lüfte

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Spielidee:

Lange hat es gedauert, bis die Arbeiten an diesen Giganten begonnen werden konnten. Ingenieure mussten engagiert, eine Halle errichtet, Material eingekauft und Finanziers gefunden werden. Nun endlich ist es soweit und das Luftschiff bricht zu seiner Jungfernfahrt in Richtung Horizont auf. In diesem spannenden Spiel versuchen die Spieler, ihr eigenes Unternehmen möglichst geschickt auszubauen, um am Ende eine eindrucksvolle Flotte von Luftschiffen zu erschaffen.

Giganten der Lüfte - Spielaufbau

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Spielmaterial:

1 Spielplan, 4 Firmentableaus, 18 Luftschiffkarten, 48 Ausbaukarten, 1 Kärtchen "Epochenwechsel", 4 Unternehmerkärtchen, 24 Bonus-Chips, 9 spezielle Würfel, 1 Luftschiff aus Holz, 1 Spielanleitung

Spielbeschreibung:

Giganten der Lüfte - Firmentableau

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Jeder Spieler baut sein eigenes Luftschiffunternehmen auf und versucht mit dem Bau von Luftschiffen möglichst viele Punkte zu erlangen. Dazu erhält jeder zunächst ein eigenes Firmentableau, auf dem er seine Ausbaukarten (Ingenieure, Motoren, Hallen, Materialien,…) und seine bereits fertig gestellten Luftschiffe unterbringen kann. Auf dem länglichen Spielplan, der in der Tischmitte ausliegt, werden zufällig gemischt 12 der 18 Luftschiffe ausgelegt. Außerdem werden die Ausbaukarten gemischt als Nachziehstapel bereit gelegt. Einige davon werden zu Spielbeginn auf den Spielplan gelegt. Luftschiffe und Ausbaukarten sind so sortiert, dass die einfachen und günstigen zuerst ins Spiel kommen und die besten erst in der zweiten Hälfte. Zu guter Letzt werden noch die Bonus-Chips an die Spieler verteilt und der Älteste beginnt.

Das Spiel läuft in mehreren Runden im Uhrzeigersinn ab. Der aktive Spieler deckt zunächst die oberste Karte vom Nachziehstapel auf und legt sie auf ein entsprechendes farbiges, freies Feld des Spielplans. Für jede der sechs farbigen Kategorien der Ausbaukarten stehen 3 Felder zur Verfügung. Sollten alle Felder einer Farbe belegt sein, wird zunächst die am weitesten links liegende Karte entfernt, bevor die neugezogene hinzugelegt wird.

Nach dem der Spieler eine Karte gezogen hat, hat er die Möglichkeit, eine Ausbau- oder eine Luftschiffkarte zu erwerben, und zwar durch Würfeln. Er wählt dazu zunächst eine der ausliegenden Karten aus. Dann muss er sich entscheiden, mit wie vielen und mit welchen Würfeln er werfen möchte. Dies gibt ihm sein Firmentableau und die dort ausliegenden Karten vor. Das Unternehmerkärtchen und die bereits erworbenen Ausbaukarten zeigen jeweils im unteren Bereich einen oder mehrere farbige Würfel. Es gibt weiße, rote und schwarze Würfel. Die weißen Würfel zeigen Werte von 1 bis 3, die roten Werte von 2 bis 5 und die schwarzen schließlich von 4 bis 8. Dementsprechend unterschiedlich wertvoll sind sie. Auf der Luftschiff- oder Ausbaukarte, die der Spieler erwerben möchte, ist jeweils oben angegeben, mit welchen Würfelkombinationen welche Augenzahl erreicht werden muss. So verfügt jeder Spieler zu Beginn des Spiels lediglich über zwei weiße Würfel, mit denen er maximal 6 Punkte erwürfeln kann.

 

Giganten der Lüfte - Die farbigen Würfel

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Hat sich der Spieler nun entschieden, so würfelt er mit den ausgewählten Würfeln nur einmal. War der Wurf erfolgreich, so erhält er die ausgewählte Karte und platziert sie auf seinem Tableau. Sollte er dort von der Farbe der neu erworbenen Karte bereits eine besitzen, so muss er diese entfernen.

Falls der Wurf nicht erfolgreich war, also die erwürfelte Augenzahl zu niedrig war, so kann der Spieler einen seiner Bonus-Chips einsetzen, der ihm einen zusätzlichen Punkt bringt. Ebenso bringen eventuell vorhandene Motoren-Ausbaukarten einen weiteren Punkt, oder auch das Holz-Luftschiff, das man immer dann von dem letzten Spieler bekommt, wenn man eine Luftschiffkarte erworben hat. Sollte mit den möglichen Boni die erforderliche Punktzahl erreicht werden, so erhält der Spieler die Karte auch. Nur wenn er dann noch immer zu wenige Punkte haben sollte, geht er leer aus. Zum Trost erhält er dann einen Bonus-Chip vom Reservestapel. Mit den Bonus-Chips könnte er am Ende seines Zuges einen weiteren Spielzug machen, wenn er drei Chips abgibt.

Zu erwähnen bleibt noch, dass die verschiedenen Ausbaukarten noch zahlreiche Möglichkeiten und Varianten bieten, um die Auswahl der Würfel zu erhöhen bzw. verändern oder das Würfelergebnis zu beeinflussen. Mit den Ausbaukarten kann ein Spieler quasi sein Unternehmen ausbauen, vergrößern, also mit mehr und vor allem besseren Würfeln ausstatten. Mit den Luftschiffkarten hingegen, sowie teilweise auch mit den Ausbaukarten erhält der Spieler Siegpunkte. Sobald einer der vier Stapel mit den Luftschiffkarten auf dem Spielplan leer ist (d.h. von Spielern erwürfelt und erworben wurde), besteht für die Spieler die Möglichkeit, sich am Bau der "Hindenburg" zu beteiligen. Dies erfolgt in vier Bauabschnitten, die unterschiedlich schwer zu erwürfeln sind, aber auch entsprechend mehr Siegpunkte bringen. So benötigt man z.B. für den letzten Bauabschnitt der "Hindenburg" 20 Augen mit zwei schwarzen und einem roten Würfel.

Spielende:
Das Spiel endet, wenn nach einem Zug entweder auf den vier Luftschiffkarten-Feldern jeweils höchstens nur noch eine Karte liegt oder wenn der vierte Bauabschnitt der "Hindenburg" vollendet wurde. Es gewinnt der Spieler der insgesamt über die meisten Siegpunkte verfügt; das sind die Zahlen auf den goldenen Sternen, die auf allen Luftschiffkarten, einigen Ausbaukarten und auf den Bauabschnitten der "Hindenburg" zu finden sind. Bei Punktegleichstand gewinnt der Spieler, der die meisten Luftschiffe und Bauabschnitte gebaut hat.

 

Fazit:

Giganten der Lüfte - Hindenburg und Luftschiffe

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Ob "Giganten der Lüfte" nun ein strategisches Würfelspiel oder doch eher ein Strategiespiel mit Würfelelementen ist, mag jeder für sich selbst entscheiden. Auf jeden Fall ist es ein gutes Familienspiel, an dem auch Vielspieler ihre Freude haben dürften, denn über das gesamte Spiel gesehen gleicht sich das Würfelglück meistens immer aus. Für mich ist "Giganten der Lüfte" daher eher ein Strategiespiel als ein Glücksspiel.

Der Autor Andreas Seyfarth hat es nämlich geschafft, beide Spielelemente miteinander zu kombinieren. Es nützt zum Beispiel keinem Spieler etwas, wenn er sich nur auf sein Würfelglück verlassen würde. Vielmehr muss er mit Strategie den Aufbau seines Unternehmens planen, sowie die Vor- und Nachteile jeder einzelnen Karte gut abwägen, um später überhaupt die Möglichkeit zu haben, die teueren Luftschiffe zu erwerben bzw. beim lukrativen Bau der "Hindenburg" mitmachen zu können. Mit kleinen strategischen Elementen, wie z.B. dem Holzluftschiff oder den Bonus-Chips, gelingt es dem Autor wunderbar, aus jeder noch so winzigen Entscheidung eine strategische zu machen.

"Giganten der Lüfte" erinnert ein wenig an andere Würfelspiele, wie z.B. Volle Wolle oder Heckmeck am Bratwurmeck, hebt sich von diesen aber deutlich durch die hervorragend passende Story und das beigefügte Spielmaterial ab.

Nicht so gelungen finde ich die Regel zum Spielende. In unserer Spielrunde kam es oft vor, dass das Spiel bereits zu Ende war, ohne das mit dem Bau der "Hindenburg" begonnen werden konnte. Dies ist immer dann möglich, wenn von den vier Kartenstapeln mit Luftschiffen jeweils genau zwei erworben wurden, also kein Stapel leer wurde. Hierbei wurden lediglich die einfachen und mittleren Luftschiffe erworben und die teuren blieben außen vor. In dieser Situation kommt es zum abrupten Ende, ohne dass dies so richtig gewollt ist, außer vom nach Punkten in Führung liegenden Spieler natürlich. Ärgerlich ist nur, dass dies die übrigen Mitspieler kaum verhindern können.

Insgesamt ist "Giganten der Lüfte" aber ein überdurchschnittliches Spiel und eines der besten Würfelspiele, das ich kenne. Es macht sowohl Familien als auch Vielspielern Spaß, da es Strategie und Würfelglück wunderbar miteinander kombiniert.

 

Unsere Spielspaß-Wertung:

nettes, überdurchschnittliches Spiel

Wir danken dem Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

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