Jeder möchte hoch hinaus...

Spiel der Türme
Foto: www.boardgamegeek.com
- Autor: Rudi Hoffmann
- Verlag: Pro Ludo
- Erschienen: Nürnberg 2006
- Anzahl Spieler: 2 - 4
- Altersgruppe: ab 12 Jahre
- Spieldauer: 30 - 60 Minuten
Spielidee:
Die Spieler befinden sich in der mittelalterlichen Stadt der Türme. Vier einflussreiche Adelsfamilien konkurrieren um den mächtigsten Turm und möchten das Stadtbild prägen. Oft bedient man sich des fremden Baumaterials und es geht im wahrsten Sinne des Wortes hoch her. Wer die meisten oder höchsten Türme im Verlaufe des Spiels errichtet, erhöht seine Siegchancen.
Spielmaterial:
1 Spielplan, 80 Holzsteine mit vier verschiedenen Symbolen und 1 Spielanleitung

Spiel der Türme - Spielmaterial
Foto: www.boardgamegeek.com
Spielvorbereitung:
Der Spielplan wird in der Mitte des Tisches ausgelegt und die Holzsteine gemischt. Die Holzsteine werden einzeln von den Spielern verdeckt aus einem Sack gezogen und der Reihe nach auf den markierten Spielplanfeldern platziert. Jeder Spieler wählt eine Farbe. Ein Startspieler wird bestimmt und das Spiel geht im Uhrzeigersinn weiter.
Spielbeschreibung:
Auf dem Spielplanrand ist die „Stadt der Türme“ abgebildet. In der Mitte befinden sich viereckige gelbe Markierungen, die als Gassen bezeichnet werden. Auf diesen Spielfeldern liegen die Holzspielsteine, die zu Türmen errichtet werden müssen. Jedes Spielplanfeld ist von einem Spielstein der vier Symbole in einer der vier Farben (lila, rot, blau und grün) besetzt. Acht mal vier blaue Felder, jeweils bestehend aus den vier Symbolen, bleiben frei und stellen sogenannte Stadtviertel dar. Die Spieler haben die Aufgabe, diese Stadtviertel zu bebauen und dort Türme zu errichten, damit das optische Stadtbild attraktiv genug ist. Sobald ein solches Stadtviertel komplett bebaut wurde, also auf jedem der vier Symbole ein Turm steht, ist das Spiel sofort zu Ende und die Spieler erhalten für ihre eigenen Türme Punkte.
Der aktive Spieler darf in seinem Zug nur einen Holzspielstein seiner eigenen Farbe ziehen. Für 2-3 Spieler wird jedoch eine Sonderregel angewandt. Die Spielsteine werden wie in der Partie zur viert platziert. Die von keinem Spieler gewählten Farben sind neutral und können von allen bewegt werden.
Sollte ein Spieler in seinem Zug keinen Stein oder Turm bewegen können, muss er solange aussetzen, bis er wieder ziehen kann. Die Spieler können ihre Spielsteine immer soviel Felder vorwärts ziehen, wie es die Konstellation erlaubt. Allerdings ist nur waagerechtes oder senkrechtes Ziehen zulässig. Fremde Spielsteine dürfen hierbei nicht übersprungen werden. Die Spielsteine dürfen nur auf Steine platziert werden, die das gleiche Symbol tragen oder auf Felder, die nicht belegt sind. Sobald zwei Holzspielsteine übereinander liegen, entsteht ein Turm. Eigentümer des Turms ist immer der Spieler mit der Farbe des obersten Symbols. Wenn der Turm jedoch aus weniger als 5 Holzspielsteinen besteht, ist er nicht sicher vor einer Übernahme, d.h. andere Spieler können jederzeit einen eigenen Spielstein des gleichen Symbols darauf platzieren und den Turm für sich beanspruchen. Türme bestehend aus 5 Holzspielsteinen sind sicher und sollten direkt auf ein entsprechendes Symbol innerhalb der acht Stadtviertelfelder gezogen werden, um am Ende Punkte zu bringen. Auch innerhalb eines Stadtviertels können Türme, die weniger als fünf Steine umfassen, noch übernommen werden.
Ein Spieler, der einen Turm in einem Stadtviertel platziert hat, erhält damit einen Bonuszug, darf also noch einen Holzspielstein seiner Farbe ziehen.
Spielende:
Sobald ein Stadtviertel komplett ist, also alle Baugrundstücke dort genutzt wurden, oder kein Spielstein mehr in den Straßen vorhanden ist, endet das Spiel. Nun werden die Punkte der einzelnen Spieler ausgewertet. Grundsätzlich gibt es nur Punkte für die Türme, die auf den blauen Stadtviertelfeldern stehen. Punkte erhält nur der Spieler, dessen Farbe obenauf liegt. Pro Holzspielstein erhält jeder Spieler einen Punkt. Steine und Türme, die das Stadtviertel am Ende komplettiert haben, bringen sogar doppelte Punktzahl. Gewonnen hat der Spieler mit den meisten Punkten.
Fazit:

Spiel der Türme - Die vier Symbole und Farben
Foto: www.boardgamegeek.com
Das Spiel der Türme ist ein abstraktes, anspruchsvolles Turmbauspiel. Die Spieler müssen Türme bauen, dürfen jedoch nur Holzsteine mit gleichem Symbol übereinander setzen. Hier kann man aufgrund der vier unterschiedlichen Symbole, die in den vier Farben der Mitspieler vertreten sind, recht schnell den Überblick verlieren.
Zu Beginn des Spiels sollte man sich zuerst die Verteilung der Holzspielsteine sehr gut ansehen, um direkt vorausschauend planen zu können. Das Spiel der Türme ist ein sehr taktisches Spiel mit so gut wie keiner Glückskomponente. Nur das Ziehen der Holzspielsteine zu Beginn des Spiels dürfte das einzige Zufallselement sein. Die wahre Spieltiefe erfasst man erst nach mehreren Partien und die taktischen Möglichkeiten sind sehr vielfältig und sorgen für Spielspaß und Spannung.
Das Spielmaterial ist einwandfrei und beinhaltet einen schönen großen Spielplan mit robusten Holzspielsteinen. Die Spielregeln sind sehr gut erklärt und schnell zu erlernen. Das Spiel hat uns bisher in jeder Besetzung gut gefallen, allerdings macht das Spiel zu mehreren noch am meisten Spaß.
Dieses anspruchsvolle Spiel kann ich Vielspielern und besonders Taktikern sehr empfehlen. Doch auch Familien dürften mit dem zwar sehr abstrakten, aber auch schnell zu erlernendem Spiel ihre Freude haben. Das Spiel ist im Handel recht günstig zu kaufen und meiner Meinung nach ein kurzweiliges und lohnenswertes Spiel, das uns eine originelle Spielidee, mit hohem Wiederspielreiz und kurzer Spieldauer beschert.
Wir danken dem Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Unsere Spielspaß-Wertung:
gutes Spiel
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